Wir bleiben zu Hause und machen so etwas, wie Schule, aber auf unsere IGS Süd Art …

Es hat uns alle eiskalt erwischt – über das Wochenende mussten wir uns darauf einrichten, dass wir
drei Wochen nicht in die Schule dürfen, ohne dass Ferien sind. Wir waren in keinster Weise
vorbereitet auf das, was uns da getroffen hat.
Obwohl, „in keinster Weise“ stimmt so nicht! Die Schüler*innen an der IGS Süd haben gelernt
selbstständig zu lernen und das funktioniert auch bei einigen zu Hause. Auch wenn das Arbeiten zu
Hause viel schwieriger ist, als in der Schule. Diese Erfahrungen machen die Erwachsenen mit dem
Homeoffice auch…
Und wir mussten zu Beginn einige Herausforderungen überwinden. Denn unsere Lernplattform (die
uns das Land Hessen zur Verfügung stellt) war stark überlastet und konnte nur sehr schlecht genutzt
werden. Da das digitale Lernen, auf Grund von schlechter Ausstattung, bisher eine Nebenrolle
spielte, mussten hier einige Materialien nachgerüstet werden, aber auch das ging kaum, weil die
Plattform nicht lief. Es dauerte etwas, bis wir aus diesem Sumpf rauskamen. Diese Baustelle ist
inzwischen aber weitgehend geklärt.
Nun läuft es ganz unterschiedlich, einige Schüler*innen arbeiten an Bausteinen und kommen gut
voran. Nebenbei gestalten sie verschiedene Projekte und machen ganz vielfältige (Lern-)
Erfahrungen. Für einige ist das zu Hause sein und arbeiten auch schwierig, die Geräte stehen nicht
zur Verfügung. Manche Familien haben keine Computer (vieles geht über das Smartphone, aber nicht
alles…) oder die Geräte werden gleichzeitig für Homeschooling und Home Office benötigt…
Nun versuchen wir alle gemeinsam für die unterschiedlichen Situationen Wege und Lösungen zu
finden. Mit allen Schüler*innen gab es einen Austausch per E-Mail oder Telefon. Wir
Lernbegleiter*innen haben uns sehr gefreut, dass es Kontaktaufnahmen gab mit konkreten Fragen
zum Lernen, die haben wir gerne beantwortet!
Für einige Schüler*innen wurden Arbeitspakete gepackt und gedruckt, die in der Schule abgeholt
wurden oder von den Lernbegleiter*innen geliefert wurden.
Ein Schüler berichtete im Telefonat seinem Lernbegleiter: „Ich habe alle Aufgaben aus meinem Paket
bearbeitet. Ich kann ja nicht rausgehen, dann kann ich ja auch lernen!“ Dann hat er natürlich neues
Material bekommen.
Neben dem Kontakt zu den Schüler*innen und den neuen Formen der Lernbegleitung arbeiten die
Lernbegleiter*innen an der Entwicklung neuer Lernbausteine, der Planung des neuen Schuljahres,
der Weiterentwicklung von Konzepten. Das Sekretariat ist umgezogen, weil wir in Kürze eine zweite
Sekretärin haben werden und Herr Gehrmann hat nun sein Büro in dem Räumchen, das früher das
Sekretariat war.
Auch die Jugendhilfe hat neue Formen der Kommunikation gesucht und gefunden: Es gibt einen
Instagram Account ( jugendhilfe.igssued ) und telefonische Sprechstunden.
So versuchen wir alle, auch wenn es nicht einfach ist, den Kontakt auf unterschiedlichen Wegen
untereinander aufrecht zu erhalten.
Wobei wir uns alle freuen, wenn wir uns wieder persönlich sehen du diese schwierige Zeit ein Ende
hat!!! (Auch, wenn gerade noch niemand weiß, wann das sein wird…)
Insgesamt sind wir uns „der Luft nach oben“ bewusst: Bei der Kommunikation (es ist noch unklar,
welche Plattformen wirklich nutzbar sind, wie der Zugang zu Geräten sichergestellt wird, damit auch
wirklich ALLE teilhaben können) und den Formen des digitalen Lernens. Gerade hier sind wir nicht die
Einzigen, die sich aus den aktuellen Erfahrungen Schwung erhoffen. Wir sind sehr glücklich, dass
unser Förderverein schon vor der Coronakrise eine Spendenaktion gestartet hat, damit alle
Kontinente mit Tablet-Kisten ausgestattet werden können. (Wir freuen uns über jede*n
Unterstützer*in: https://www.foerderverein-igs-sued.de/ )

Und wir freuen uns sehr über das, was wir von den Schüler*innen mitbekommen, die das Beste aus
dieser Zeit machen. Es werden „Nachrichten der Woche“ von Jugendlichen verfasst, die dann per E-
Mail versendet werden und von den anderen Schüler*innen bearbeitet werden. Es werden
Hochbeete angelegt, Kuchen gebacken, Kochbücher hergestellt, Sport getrieben, Schwarze Löcher
oder die Symbolik der Freiheitsstatur erforscht und das alles sind nur Beispiele!!!
Eine Schülerin hat einen Blog erstellt, auf dem Ideen für die Zeit zu Hause geteilt werden können,
dort gibt es immer wieder Einblicke: https://heute-treffen-wir-uns-hier.blog/ueber-corona/
Insgesamt ist die Situation herausfordernd, aber wir freuen uns über das, was schon gelingt, vor
allem über ein so schönes Feedback, wie dieses aus der Mail einer Mutter:
Danke an Sie alle
Danke an unser so tolles System
Danke,
dass unsere Kinder so gut daran gewöhnt sind
Das spielt uns allen jetzt in die Hände.

„Ihre Schulleitung“ der IGS Süd