Altersmischung

Altersmischung – was ist das?

Unter altersgemischtem Lernen verstehen wir Lerngruppen, die sich aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen zusammensetzen.

Eigentlich sieht das Hessische Schulgesetz eine Altersmischung nicht vor. Wenn jedoch eine "selbstständige Schule" in ihren Gremien beschließt, diesen Weg gehen zu wollen, hat sie gute Chancen, dies genehmigt zu bekommen. Das würde in unserem Falle bedeuten, dass wir zunächst "selbständige Schule" werden müssen und dieser Schritt kann frühestens zum 3. Jahrgang gegangen werden.

 

Altersmischung – warum?

Wir halten diesen Weg für sinnvoll, weil das Lernen in altersgemischten Gruppen Perspektivenwechsel ermöglicht: Kinder und Jugendliche starten als „Kleine“ in den Gruppen, können von den Erfahrungen und der Hilfe Älterer profitieren. Sie wachsen in der Gruppe und zählen später zu denen, die selbst ihre Erfahrungen und Kompetenzen weitergeben können. Dies ermöglicht in gleicher Weise einen Rollenwechsel und sie erleben sich als selbstwirksam. Eventuelle dysfunktionale Gruppenkonstellationen können sich nicht verfestigen. Die Kinder bestimmen ihr individuelles Lerntempo und müssen sich nicht äußerem Druck beugen. Nie sind alle gleichzeitig in der Pubertät, typische Probleme dieses Alters treten so nur sehr abgeschwächt auf.

 

Altersmischung an der IGS Süd im Aufbau

Wir sind 2016 mit vier 5ten Klassen gestartet. Das ermöglichte im ersten Jahr keine Altersmischung, wohl aber individuelles Lernen im eigenen Tempo. 

Ab dem Schuljahr 17/18 konnten wir ggf. Elemente der Altersmischung im täglichen Lernen ausbauen.

Unser langfristiges Ziel ist eine zweigeteilte Altersmischung: Kinder und Jugendliche der Klassenstufen 5, 6, 7 und 8, 9, 10 lernen und arbeiten gemeinsam.

 

   

 

Chancen der Altersmischung auf einen Blick:

  ... Perspektivenwechsel

  ... möglicher Rollenwechsel

  ... erhöhte Selbstwirksamkeit

  ... geringerer Leistungsdruck

  ... Entzerrung der Pubertät

  ... mehr individuelle Lernformen

 

 

„Wer die Vielfalt negiert, weil er glaubt, individualisierter Unterricht sei nicht realisierbar, der hat als Pädagoge kapituliert, damit die Vielfalt unter den Kindern aber nicht aus der Welt geschaffen.“

Remo Largo: Lernen geht anders. Bildung und Erziehung von Kind her denken. Editon Körber 2010

 

 

Für weitere Informationen:

Vortrag vom Remo Largo

Evangelische Schule Berlin Zentrum

Montessori Zentrum-Hofheim

Schule im Aufbruch