Lernen in den Künsten

An der IGS Süd hat das künstlerische und handwerkliche Lernen und Arbeiten einen besonderen Stellenwert im Rahmen eines zeitgemäßen und ganzheitlichen Bildungsangebots. Denn die Erfahrungen und die im künstlerischen Handeln erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen schulen die Kreativität und das lösungsorientierte Denken, die für das Leben und die berufliche Zukunft eines jeden Kindes wichtig sind.

Jeder Schüler und jede Schülerin kann aus einem breiten Angebot an Werkstätten wählen, um den eigenen Interessen und Gestaltungswünschen zu folgen, kreative Potenziale zu erkunden und Talente weiterzuentwickeln. 

Unsere Werkstattarbeit bietet den Kindern die Möglichkeit, Erfahrungen in verschiedenen handwerklichen und künstlerischen Techniken zu sammeln. Sie werden dazu angeregt, Sichtweisen medial zu artikulieren und sich auf Wunsch zu spezialisieren. Mittels ästhetisch-medialer Praxis lernen Kinder, ihre Wahrnehmung der Welt darzustellen und in Austausch zu bringen. Nach unserem Kunstverständnis geht es dabei nicht um die Produktion "schöner Werke", sondern um Kommunikation - mit sich selbst und der Welt, miteinander, mit den angebotenen Werkstoffen und Arbeitsformen. Jeder Ausgangspunkt ist akzeptiert und die Kinder werden ermutigt, sich weiter auszuprobieren. Es geht uns um eine vertiefte Persönlichkeitsbildung und um das Erlernen handwerklicher Fähigkeiten und künstlerischer Ausdrucksformen. Die Erfahrungen und die Qualität der künstlerischen Prozesse und Produkte reflektieren wir mit den Kindern im Rahmen der Werkstattarbeit sowie mit Hilfe von Selbsteinschätzungsbögen und Feedbackgesprächen, die die unterschiedlichen Ebenen eines künstlerischen Prozesses und Produkts in den Blick nehmen.* 

Bei der Arbeit in den Werkstätten folgen wir unseren zentralen Leitgedanken: 

"Jeder Mensch ist ein schöpferisches Wesen."

"Künstlerisch arbeiten heißt, mit dem zu arbeiten, was ist." 

Für die schulische Gestaltung dieses Ansatzes haben wir uns mit Gesamt- und Schulkonferenzbeschlüssen vom 2. Juni 2017 für die Einführung des "Lernfelds Ästhetische Bildung" entschieden. Es speist sich aus den Stunden der Fächer Musik, Kunst, Darstellendes Spiel, AL (Holz, Textil, Papier, Ernährung) und Berufsorientierung und präsentiert das Werkstatt-Angebot im Rahmen unseres Vier-Säulen-Modells:

 

        KÜNSTE

 

 

        

       HANDWERK

 

 

 

         MEDIEN

 

 

    SPRACHE & KULTUR

 

Unsere Werkstattangebote umfassen z. B. „Nähen - Upcycling aus alten Textilien“; „Eine Welt Laden“; „Wir für die Welt & Wir für die Welt International – Öffentlichkeitsarbeit und Homepage“; „Malerei und Plastik“; „Gesunde Ernährung und Kochen“; „Garten", „TUSCH - Theater“, „English Creative Writing“, "Italienischer Pop", "Instrumentenbau" etc. 

Jede Woche findet die Werkstatt-Arbeit in zwei Blöcken à 90 Minuten statt. Die Schülerinnen und Schüler wählen zu Jahresbeginn ihre beiden Werkstätten. Kinder ab der 7. Jahrgangsstufe, die eine 2. Fremdsprache lernen, haben eine Werkstatt pro Woche und können im AG - Angebot am Nachmittag ihre künstlerischen, handwerklichen, medienorientierten oder sprachlichen Interessen weiter verfolgen. 

In unserem Werkstattangebot bekommen die inklusiv beschulten SchülerInnen bereits in den Jahrgängen 5 und 6 die Möglichkeit, ein Angebot mit Anteilen aus dem Bereich Arbeitslehre zu besuchen, was im Lehrplan der Förderschule Lernen vorgesehen ist, aber in der Stundentafel der IGS nicht zugewiesen ist. Kinder aller Altersstufen können auch ohne Empfehlung für die 2. Fremdsprache eine solche im praktischen Tun erkunden. 

Für die Werkstatt-Leitungen bindet die IGS Süd bewusst externe Künstler*innen und Expert*innen aus den verschiedenen Sparten ein.

Wir freuen uns über Fragen und Rückmeldungen zu unserem Konzept der Ästhetischen Bildung und über die Kontaktaufnahme von Künstlerinnen und Künstlern, die gern bei uns mitarbeiten möchten!

Wenden Sie sich dafür gern an den Verantwortlichen des Lernfelds Ästhetische Bildung:

Tim Prokopovicz: prokopovicz(a)igs-sued.eu

 

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* . vgl. Prof. Dr. Max Fuchs, Vorsitzender des Beirats Kulturelle Bildung online:

"Es gibt einen Produzenten mit eigenen Vorstellungen über eine gute und gelungene Arbeit, die jedoch eingebunden ist in die Diskussionen von Kollegen und anderen, deren Urteil etwas zählt und vor dem sich der Produzent mit seiner eigenen Kompetenz verantworten muss:

Es gibt eine Vorstellung darüber, wie der Produktionsprozess gut verlaufen soll.
Es gibt eine Vorstellung darüber, an welchen Kriterien das Produkt gemessen werden soll.
Es gibt eine Vorstellung darüber, ob und wie das Werk anderen zugänglich gemacht werden soll.
Es gibt schließlich Vorstellungen darüber, wie spätere Betrachter mit dem Werk umgehen sollen.

Mit andern Worten: Als Gegenstand möglicher Aussagen darüber, ob und wie Produkt und Prozess gelungen sind, können „Qualitätsbereiche“ unterschieden werden, unter anderem:

die Qualität des Künstlers
die Qualität des Herstellungsprozesses
die Qualität des Werkes
die Vermittlungsqualität
die Qualität des Rezipienten"

(Max Fuchs in "Ästhetische Qualität in pädagogischen Prozessen. Ein Beitrag zur Strukturierung des Diskurses und als Impuls für die Forschung", 2014)