Wir werden euch nicht vergessen!

Es gibt eine Redewendung die sagt: ,,Der Mensch stirbt zweimal. Einmal, wenn er körperlich stirbt und ein zweites Mal, wenn er vergessen wird." Dies wird bei Karolina Cohn aber vorerst nicht der Fall sein, denn am 14.11.2017 wurde der Name ihrer Familie auf einem Stolperstein verewigt. Dieser Stolperstein soll an Karolina Cohn und ihre Familie erinnern. Sie und viele andere Menschen wurden von den Nazis ermordet, weil sie Juden waren.

Der Stolperstein der Familie Cohn liegt im Frankfurter Nordend, in der Thomasiusstraße. Dort lebten sie, bis sie 1941 von den Nazis nach Minsk deportiert wurden.

Karolina Cohn war ein jüdisches Mädchen. Ihr dreieckiges Silber –Amulett  wurde von Archäologen in Sobibor, einem ehemaligen Vernichtungslager, gefunden. Auf dem Amulett standen sowohl eine hebräische Glücksformel als auch ein Geburtsdatum und ein Wohnort: Frankfurt am Main. Die Nachforschungen ergaben, dass es sich bei dem Amulett um Karolina Cohns handeln musste.

Da Karolina Cohn nur wenige Wochen nach Anne Frank geboren wurde und diese ebenfalls solch ein Amulett besaß, wurde von einer möglichen Freundschaft zwischen den beiden spekuliert. Inzwischen weiß man aber, dass alle jüdischen Mädchen zu dieser Zeit solche Amulette zur Geburt von der Gemeinde erhielten.

Die Klasse Europa B der IGS Süd war bei der Stolpersteinverlegung dabei. Gemeinsam mit Journalisten und Verwandten sahen wir zu, wie der Stolperstein vor dem Haus, in dem die Cohns lebten, verlegt wurde und erfuhren so Details über das Mädchen, das in etwa so alt war wie wir, bevor es deportiert wurde. Somit wird der Name von Karolina Cohn, ihre Familie und dem, was man ihnen antat, nicht vergessen werden.

(von Mila)