IGS Süd fragt: "Nur Pubertät – oder doch mehr?"

Die IGS Süd fragt ist ein Format, in dem wir brennende Fragen oder Themen mit Expert*innen diskutieren. Dafür öffnen wir unsere Tore für die Stadtgesellschaft. Diesmal gehen wir den Fragen nach:

Nur Pubertät – oder doch mehr? Wie gehen wir verantwortungsvoll mit der mentalen Gesundheit unserer Kinder um?

30.01.2024 um 19:30 Uhr in der Turnhalle der IGS Süd.

 

Auf dem Podium sind:

Alix Puhl

Alix ist Juristin und Mutter. Sie hat 2021 ihren 16-jährigen Sohn durch Suizid verloren. Dadurch ausgelöst, hat sie sich intensiv mit dem Thema mentale Gesundheit auseinandersetzt und hat, weil sie diese Lücke so stark empfunden hat, mit ihrem Mann das gemeinnützige Unternehmen tomoni mental health gegründet. Das Ziel: Über mentale Gesundheit aufklären, Lehrkräfte und andere pädagogische Professionen zu schulen, damit diese Personen Veränderungen/ Warnzeichen erkennen und handeln können. Auch für Eltern und Jugendliche werden Angebote entwickelt, wo sie sich fundiert informieren können. Alix ist Founder und Co-CEO, sie macht Fortbildungen und teilt ihr Wissen und Ihre Erfahrungen an unterschiedlichen Stellen. https://tomonimentalhealth.org/

 

Charlotte Sachs

Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Oberärztin Uniklinik Frankfurt

Charlotte Sachs arbeitet als Oberärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Johann-Wolfgang-Goethe Universität. Ihre Profession ist Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Erkrankungen zu helfen. Dabei nutzt sie ihre langjährige Erfahrung als Ärztin in diesem Themengebiet. Sie kann berichten, was getan werden kann, wenn es mehr ist als Pubertät und professionelle Hilfe genutzt werden sollte.

 

(Annette Küchler)

Sie hat viele Qualifikationen: Dipl.-Sozialarbeiterin, Systemische Beraterin, Systemische Familientherapeutin (DGSF), Systemische Kinder- und Jugendlichentherapeutin (DGSF), Kinderpsychodrama (Alfons Aichinger), was ihr bei Ihrer Arbeit in der Kinder-, Jugend- und Elternberatung Sachenhausen sehr hilft. So begleitet sie seit 2009 als Ansprechpartnerin für Familien aus Sachsenhausen und Oberrad sowie für Fachkräfte in den genannten Stadtteilen, Menschen bei Herausforderungen in der Pubertät. Sie sieht viele Symptome der Pubertät und begleitet die Menschen mit diesen umzugehen oder auch, wenn es Anzeichen für

psychische Erkrankungen gibt, die entsprechenden Wege zu gehen. Bei der Beratungsstelle bekommen alle ein Angebot Kinder, Jugendliche und die Eltern, die Türe ist für alle offen.

Neben dieser Tätigkeit arbeitet sie als Lehrende für systemische Beratung und Systemische Kinder- und Jugendlichentherapie an einem privaten Weiterbildungsinstitut. Und weil es ihr wichtig ist Kinder stark und selbstbewusst zu machen, trainiert sie über all das hinaus Kinder im Selbstverteidigungssystem Krav Maga. https://frankfurt.de/service-und-rathaus/verwaltung/aemter-und-institutionen/kommunale-kinder---jugend--und-familienhilfe/erziehungsberatung/kjeb-sachsenhausen

 

Leider ist Annette Küchler aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen, das bedauern wir sehr, jedoch freuen wir uns, dass Jörn-Gabriel Schmidt an dem Abend die Perspektive eines unterstützenden Angebotes übernehmen wird – zu ihm:

 

 Jörn-Gabriel Schmidt

 Jörn´s Arbeitsgrundlage ist tiefe Neugier und  Interesse am anderen Menschen. „Für mich ist das Heilende in der Therapie primär die Beziehung, die Methode ist für mich sekundär.“

Die Lust und die Freude an der therapeutischen Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen hängt mit seinen eigenen, prägenden Begebenheiten in der Jugend zusammen.

Nach Hermann Hesse erlebt der Mensch „das, was ihm zukommt, nur in der ersten Jugend in der ganzen Schärfe und Frische, so bis zum dreizehnten, vierzehnten Jahr, und von dem zehrt er sein Leben lang.“  Diese  „ganze Schärfe und Frische“ mitzuerleben und auszuhalten ist das, was Jörn an seiner Arbeit reizt und antreibt.

Jörn ist approbierter Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut (tiefenpsychologisch) und arbeitet seit 10 Jahren in seiner eigenen Praxis in Bad Vilbel. An manchen Tagen wird er von seinem therapeutischen Partner auf vier Pfoten begleitet und unterstützt. Zuvor war er in einer Beratungsstelle für Kinder psychisch kranker Eltern in Frankfurt tätig.

Neben der therapeutischen Arbeit engagiert er sich in der Ausbildung von Psychotherapeuten:innen an verschiedenen Ausbildungsinstituten als Supervisor und Lehrtherapeut. Da Jörn den Austausch mit anderen Menschen liebt arbeitet er auch in anderen institutionellen Kontexten als Supervisor oder als  Sprecher zu unterschiedlichen Themen, die mentale Gesundheit betreffend.

Vor einigen Jahren initiierte Jörn gemeinsam mit der Bürgeraktive Bad Vilbel ein von der Miriam-Kaldenbach-Stiftung gefördertes Suizidpräventionsprojekt für Schüler:innen und Lehrer:innen in Bad Vilbel.

 

Schüler*innen und junge Erwachsene:

Schüler*innen aus der IGS Süd, die sich mit dem Thema Mentale Gesundheit auseinandersetzt haben und die Thematik aus ihrem Umfeld gut kennen, bringen die Perspektive der Generation ein, um die es geht.

Diese Perspektive wird erweitert von Game Changern: Junge Menschen mit Erfahrungen zu mentalen Erkrankungen, die sich bei tomoni für die Aufklärung über das Thema mentale Gesundheit engagieren.

Nicht nur über die Jugendlichen – mit den Jugendlichen wollen wir reden.

 

Bärbel Schäfer:

Moderiert wird unser Abend von Bärbel Schäfer, viele in Hessen kennen sie aus dem Radio. Die Journalistin, Autorin, Podcasterin und Moderatorin Bärbel Schäfer ist jeden Sonntag im HR3 Sonntagstalk zu hören. Sie hat Romane geschrieben die für die ARD verfilmt wurden, Sachbücher über Themen wie Auschwitz, Einsamkeit und Trauer geschrieben. Zuletzt hat sie ein Jahr einen Schäfer begleitet.

Sie war zweifach für den Dt. Radiopreis nominiert in der Kategorie Bestes Interview und hat die Goldene Kamera gewonnen. Aktuell läuft bei YouTube und als Podcast ihr Büchertalk mit Bestsellerautor:innen unter book:deluxe.

 

Mentale Gesundheit – weshalb fragt die IGS Süd danach:

Im Vorbereitungsteam für IGS Süd fragt… (hauptsächlich Eltern) kennen alle die Thematik: Viele Jugendlichen wirken in der Pubertät verändert. Wann muss ich reagieren? (Wie?) und wann reagiere ich über? (Hat das Folgen?) sind Fragen, die sich Eltern sehr oft stellen. Eine Kinderärztin beschrieb es im Austausch so: Pubertät und Depression haben dieselben Symptome, wie können wir als Eltern. Lehrkräfte, Freund*innen das unterscheiden?

Nicht zuletzt durch Corona sind viele Jugendliche (und ihre Familien) mit einer Disposition in die Situation gekommen, dass sie mit einer psychischen Erkrankung umgehen müssen. Da dies lange ein Tabuthema war, wollen wir uns an dem Abend damit auseinandersetzen, zusammen etwas lernen und für zukünftige Situationen hoffentlich besser gewappnet sein.